In unserer Reihe - Hinter den Kulissen freuen wir uns auf das nächste Interview mit Paul 'feoN' Dahlhoff, Projektleiter von Coreplay. Im Mittelpunkt hierbei steht die Entwicklung von Coreplay in den letzten und die Ziele in den kommenden Jahren und seine Sicht auf den eSport.



Hey Paul. Als Erstes ist es uns natürlich wichtig, dass dich die Community kennenlernt. Welche Person verbirgt sich
hinter dem Kürzel "feoN" ?

Hallo Sebastian, hinter dem Kürzel feoN (frag mich nicht was ich mir dabei gedacht habe), steckt ein 19- Jähriger Mediengestalter aus dem Ruhrgebiet, dessen große Leidenschaft der eSport und die Musik ist.

Mit Coreplay hast du einen Punkt erreicht, von dem viele Manager träumen. Ihr habt starke Teams im eSport präsentiert und befindet euch in der obersten Klasse des deutschen eSports. Hast du dir das je Träumen lassen?

Vor 4 Jahren saß ich mit meinem Kolelgen und Mitgründer von cplay noch in der Schule und wir verbrachten die meiste Zeit des Unterrichts damit, unser eSport Projekt zu planen. Jeder Mensch kennt das, vorallem aus seiner Jugend. Man fantasiert und hat Visionen ohne Ende. Früher haben wir die EPS und Ihre Spieler bewundert wie Superstars. Clans wie mTw und Alternate waren für uns unerreichbare Meilensteine und wir hätten nie gedacht das wir soweit kommen. Heute sind Alternate und mTw natürlich immernoch weit von uns entfernt, aber wir haben unser Projekt mit sehr viel Arbeit und Engagement in die Top 20 der deutschen Clans gebracht. Wenn man an etwas glaubt und Durchhaltevermögen hat, dann kann man auch seine Ziele erreichen.

Die Coverage-Seiten des deutschen elektronischen Sportes liefen heiß, als es hieß, dass ein Team von Coreplay noch vor Saisonbeginn aus der Liga genommen wird. Wie hart sind solche Rückschläge und welche Fragen schiessen als erstes durch den Kopf eines Managers?

Soll ich ehrlich sein? Nicht viele. Nach 4 Jahren täglichem eSport in der Position eines Projektleiters verlierst du irgendwann die Lust dich über solche Sachen aufzuregen. Es ist natürlich schade für cplay, schade für das Team und auch schade für die EAS, da dieses Team sehr vielversprechend war. Aber Rückschläge gehören dazu. Kopf hoch - weiter gehts.

Wie viele User und Besucher mitbekommen haben, werdet ihr bald eine neue Homepage präsentieren, was wird uns in dieser Richtung von euch präsentiert werden?

Dazu möchte ich eigentlich nicht all zu viel verraten. Wir haben sehr viel Zeit und sehr viel Geld in unser neues "Zuhause" gesteckt und denken, das es so eine Seite in diesem Umfang im eSport noch nicht gab. Aber am besten einfach überraschen lassen

COREPLAY hat kürzlich das 3-Jährige Bestehen gefeiert, wie hat sich in dieser Zeit der eSport für dich geändert?

Für mich persönlich ist er professioneller und einfacher geworden, jedoch nur im Bezug Projektleitung. Die ESL macht einem das Leben mit Ihren 1000 unnützen Regeln und Auflagen unnötig schwer. Aber vielleicht ist das ja auch positiv, da man sich wirklich mit vollem Herzblut an die Sachen setzen muss um Erfolg zu haben.

Denkst du, dass ein grundlegender Wandel im elektronischen Sport zu sehen ist?

Ich weiß ehrlich gesagt nicht wovon du sprichst. Der Elektronische Sport entwickelt sich seit Jahren konstant weiter.
Kleine Tiefs, kleine Hochs aber das gleicht sich immer wieder aus. Der eSport ist halt eine Sub- Sub Kultur und wird sich in
der nächsten Zeit eher langsamer aber dafür sicherer weiterentwickeln.

Siehst du in den nächsten Jahren weitere Veränderungen in unserem gemeinsamen Hobby, dem eSport, oder gehst du ganz und gar von einem Wandel in diesem Bereich aus?

Ist das nicht die gleiche Frage wie oben? Nein, der eSport wird kontinuierlich seinen Weg weitergehen. Ich denke nicht, dass wir in naher Zukunft einen großen Wandel erleben werden.

Welche Ziele setzt man sich als Manager, wenn man im deutschen Gamingebreich mit dem Eintritt in die ESL eigentlich, für junge Spieler, alles erreicht hat? Wie motiviert man sich täglich weiterzuarbeiten?

Es geht immer weiter bergauf. Das ist ja das schöne am eSport, es sind keine Grenzen gesetzt was deine Visionen angeht. Bist du ganz oben an der Spitze angekommen, hast du die Pflicht den eSport nach außenhin gut zu präsentieren und ihn durch gezielte Aktionen und Ideen zu fördern. Das vermisse ich bei Clans wie SK, fnatic & Co.
Aber ich denke das "ganz nach oben kommen" ist nicht das schwierigste im eSport.
Das "Oben bleiben" ist 100 mal schwerer. Die Motivation weiter zu arbeiten ist der sichtbare Erfolg und der Wille noch mehr zu erreichen.

Welche Zielsetzungen stehen für dich und insbesondere für Coreplay in der nächsten Saison und in den kommenden Jahren an?

Ich habe den Großteil meiner Ziele eigentlich schon erreicht, möchte mich persönlich aber in den kommenden Jahren mehr für die Förderung des eSports einsetzen. Natürlich möchte ich Coreplay noch viele Jahre weiter bis an die Spitze der deutschen Clans führen. Aber bis dahin ist es noch ein langer, langer Weg. Wir werden Coreplay weiterhin langsam und nach und nach ausbauen und noch weiter etablieren. Wir haben lange gebraucht um so weit zu kommen aber dafür wissen wir welche Sicherheiten wir haben und das es immer weiter vorwärts geht. Ich halte nichts von diesen ganzen "Eintagsfliegen- Clans" die sich in den eSport einkaufen, dort einmal mit Scheisse um sich schmeissen und nach einem jahr wieder weg vom Fenster sind und einen haufen Schrott hinterlassen. Beste Grüße an den Assi- Fisch von den Wild Lions!

Denkst du, dass die Leute, welche sich hinter den Kulissen befinden, zu wenig Aufmerksamkeit verdienen oder sollte für einen Manager der eigentliche Ruhm nicht zählen?

Der eSport ist wie ein Puppen- Theater. Die Leute hinter den Kulissen sind die eigentlichen Hauptdarsteller im eSport und machen ihn zu dem was er ist. Doch ohne Puppen kannst du keine Menschen begeistern, also sind diese natürlich auch ein sehr wichtiger Bestandteil des Ganzen. Als Projektleiter buckelst du jahrelang um dein Projekt wachsen zu sehen und butterst Geld ohne Ende in dieses virtuelle Projekt. Schlägst dich tagelang mit eingebildeten Marketingmanagern vieler Firmen rum und musst dir von Spielern anhören dass das Premium mal wieder einen Tag zu spät kam, ein Channel im Teamspeak fehlt oder sein Headset kaputt ist.
Dafür kann ich aber sagen: Hey, das ist mein Schweiß, meineWille und mein Stolz. Und das ist sehr wichtig für das Selbstbewusstsein und vorallem für seine spätere berufliche Laufbahn.

Ich bedanke mich bei dir für das Interview und wünsche Coreplay und vorallem dir in den kommenden Jahren maximale Erfolge und viel Glück für die kommenden Seasons. Natürlich hoffe ich, dass man sich bald auf Offline-Events trifft und gemeinsam über unsere gemeinsames Hobby lachen und diskutieren kann. Die letzten Worte gehören dir.

Ich bedanke mich für das Interview und freu mich auf das kühle Bier, welches du mir soeben auf dem nächsten Event zugesichert hast! *lacht*