Im Rahmen unserer Serie: Hinter den Kulissen freuen wir uns, dass wir unseren nächsten Interviewpartner begrüßen dürfen. Sebastian "basti" Ritter ist seit vielen Jahren exklusiv in der EPS als Spieler tätig und hat im bereich Clanmanagement und Clanführung viel erlebt. Ich wünsche euch viel Spass beim Interview.



Hey basti. Du bist seit Jahren im aktiven eSport tätig. Hast für viele namenhafte Teams in der ESL Pro Series gespielt. Kannst du dich bitte kurz der Community vorstellen?

Mein Name ist Sebastian Ritter, vielen bekannt unter dem Nick: basti. Ich bin 20 Jahre alt und spiele bei ESC ICYBOX im Bereich FIFA. Nebenbei Arbeite ich als Kaufmann im Einzelhandel für Jack Wolfskin. Mein Heimatort ist Nürnberg.

Wie erwähnt, hast du bereits in einigen Teams gespielt und hast viele Managementverantwortliche in dieser Zeit kennengelernt.
Wie hat sich der eSport in dieser Zeit für dich verändert?

Der eSport ist einfach Professioneller geworden, denn als ich 2007 das professionelle Spielen angefangen habe, gab es eigentlich keine Bootcamps für die Teams im Bereich FIFA. Das Medieninteresse ist gewachsen und es gibt einfach mehrere Sponsoren die Geld in den eSport pumpen z.b. ICYBOX bei ESC oder damals Adidas bei SK. Durch diese Interessen ist aber auch der Druck für die Spieler gewachsen, denn wenn man keine Leistung bringt, wird man einfach durch nen anderen Spieler ersetzt.

Würdest du sagen, dass man von großen Unterschieden innerhalb der Clanführung der verschiedenen Teams sprechen kann?

Ja kann man, mit ESC haben wir eine sehr Professionelle Unterkunft gefunden. Letztes Jahr haben wir für die Frankfurt-69ers gespielt und uns für die EPS Finals qualifiziert, aber zwischen den Clans gibt es einen rießengroßen unterschied. Das Mangament von ESC achtet sehr drauf, dass wir Spieler uns wohl fühlen und dadurch auch richtig Trainieren können, was nun bei 69ers nicht so war. Mehr Erläuterungen möchte ich nicht geben.

Was bewegt einen Spieler dazu, nach so langer Zeit in der EPS jede Saison aufs Neue noch eine Motivation zu schaffen?
Worin liegt die Begeisterung, Spieler in der EPS zu sein und sich weiterzuentwickeln?

Ich sage mal so, ich bin zwar ein alter Hase aber es macht im Moment einfach rießen Spaß sich vor dem PC zu setzen, ins Voice zu gehen und mit meinen Teammates zu spielen. Ich nehme das Spielen als Ventil zum Beruf, hier kann ich die Luft rauslassen und es ist eigentlich ein tolles Hobby.

Für viele Benutzer stellt sich natürlich die Frage, wie man sich als Spieler gerade im Bereich FIFA in der neuen Saison umstellen muss?
Ist es nicht einfacher Counterstrike Spieler zu sein, wo man sich nicht auf die neue Spielversion einspielen muss?

Jede FIFA-Version ist eigentlich ein komplett anderes Spiel, man muss gerade zu wichtigen Turnieren mindestens drei Stunden täglich spielen, um seine Form zu finden und vor allem Fehler auszubessern. FIFA 10 ist ein Spiel was sehr variabel ist, mal gucken wie die nächste Version seien wird, man darf gespannt sein.


Du hast unteranderem auf einigen Offline-Events gespielt, wie harmonisch ist ein Zusammentreffen mit den Managern und Organisatoren eines Clans?

Das letzte Event war eigentlich super harmonisch, was natürlich auch an unser Teamchemie liegt. Vom 69ers Management war Lenz anwesend, den ich nochmals herzlichst Grüßen möchte und der Community noch mal sagen will, dass er ein super Typ ist, der uns das Event eigentlich ermöglicht hat!

Wie intensiv beschäftigt man sich als Spieler eines Clans mit der Community und den Besuchern der Clanhomepage. Bleibt für so etwas eigentlich Zeit im EPS Alltag oder fliegt das mehr oder weniger an einem vorbei?

Man sollte natürlich als ESL PRO SERIES Spieler Community nah "arbeiten", was allerdings leider nicht so einfach ist, wenn Turniere oder ähnliches anstehen. Man versucht einfach ne gute Balance zwischen beidem zu finden. Wenn Fragen von Leuten aus der Community gestellt werden, beantwortet man auch diese oder man versucht es zumindest.

Gerade viele junge Spieler haben es als Ziel einmal in der EPS zu spielen. Du als "alter Hase" trittst natürlich ganz anders
an diese Sache heran. Ist es für dich eigentlich noch aufregend wenn eine Saison startet und man das erste mal wieder
in ein "Stadion einläuft"?

Natürlich ein bisschen Nervosität gehört einfach dazu, aber man versucht es einfach durch seine Routine runterzuspielen, um das Runde ins Eckige zu schießen. Online ist man nicht so nervös wie Offline, weil es bei den meisten offline Events um was geht.

Es stellt sich natürlich nicht nur die Frage wie sich der eSport für dich verändert hat. Was denkst du sind die größten Veränderungen in den letzten Jahren und wo siehst du dich und den eSport in 2-3 Jahren.

Wie gesagt, das größte Hauptaugenmerkt ist einfach, dass das Medieninteresse einfach gewaltig gestiegen ist, früher gab es zum Beispiel nur eine Community Page, das war Readmore, die haben auch mit Fragster gerade im FIFA-Bereich ne riesen Konkurrenz bekommen. Die Intel Friday Night Games werden einfach größer aufgezogen. Viel mehr Besucher besuchen die ganzen eSport Events, was natürlich einem als Spieler gefällt.

Ich bedanke mich bei dir für das Interview. Es ist uns in dieser Serie natürlich auch sehr wichtig, Meinungen von Spielern mit einzubringen. Es war mir ein Vergnügen dieses Interview zu führen und deine Meinung zu diesem Thema zu hören. Die letzten Worte gehören dir!

Ich wollte noch mein Team ESC ICYBOX grüßen, die Leute vom Teamspeak und alle die mich kennen.
Ich grüße maiko, isylinho, noname, berkay, starforce, g-ümit, ron1, nitro und frisco